PPP-Projektion

Die Herausforderung war immer auf zwei Ebenen zu denken. Wie sieht die Bühne in der digitalen Welt aus und wie sieht sie als Projektion zweidimensional auf unserer analogen Welt aus. Wir haben uns entschieden als Textur und Struktur für alle Projektionen Voxel zu benutzen.

Diese sind das Gerüst für die digitale dreidimensionale Sicht in einer App zur Produktion, die bis zu der Tour in die Partnerstädte entstehen soll, und gleichzeitig die visuelle Grundlage für die Videoprojektionen. Das Thema der VR – der virtual reality – Technologie nimmt starken Einfluss auf unsere visuelle Wahrnehmung, die uns vorgibt etwas zu sehen aber zu empfinden und taktil zu erleben. Das Bühnenbildkonzept soll durch die verschiedenen Blickwinkel und Perspektiven eine ähnliche Wahrnehmung erzeugen. Die Raumwahrnehmung wird durch die analoge Spiegelung des Bühnengeschehens in Frage gestellt.

„Ein bewegtes Bild unter meinen Füßen zu haben ist schon ungewöhnlich, mit seiner Bewegung zu interagieren und von den Bildern physisch beeinflusst zu werden noch mehr. Während des Stücks entwickelt sich die Projektion, verwandelt sich und schafft verschiedene Welten unter meinen Füßen. Sie formt die Gesetze der Schwerkraft und die Umgebung, in der ich mich bewege. Ich fühle mich sicher, da ich auf einer Insel stehe und einen stabilen Boden unter meinen Füßen habe. Dann werde ich ins All geschleudert, während meine Insel zerbricht und explodiert. Während ich mich im Raum ergebe und umherschwebe, kann ich mich an kleinen Stücken festhalten, die mir über den Weg laufen. Wohin führen sie mich? Was wird als nächstes passieren?

Sicherlich kenne ich die Linie des Stücks, aber dieser Dialog mit den Bildern um mich herum vermittelt mir ein echtes Gefühl für seine Wirkung auf mich. Ich reagiere auf das, was mit mir geschieht, und das formt meine Absicht, mich zu bewegen. Es ist eine natürliche Reaktion auf äußere Einflüsse, die von mir nicht kontrolliert werden können. Es gibt kein Entkommen und ich bin voll involviert. In einigen Szenen schaue ich aktiv auf die Bilder und reagiere auf sie, z.B. folge ich beim Betreten der großen Bühne der wachsenden Linie auf dem Boden und bahne mir einen Weg zu meiner Insel. Oder in der Szene ‚Dreamland‘ erscheint ein Lichtstrahl vor mir und lädt mich ein, mich auf ihm zu bewegen. In diesen Momenten reagiere ich auf das, was ich sehe, aber in anderen Szenen konzentriert sich die Choreografie nicht darauf, dass wir das Visuelle beobachten, sondern wir bewegen uns als kleinere Elemente in einem größeren Bild. Hier kenne ich das Szenario um mich herum, aber mein Bewusstsein liegt mehr in der Verbindung mit den anderen Tänzern und dem Tanz selbst.“ – Cosima Dudel (Tänzerin)