Power of Diversity –
The Crossing Lines Project (2015-2018)
war ein EU – weites Projekt für Inszenierungen im öffentlichen Raum, das vom Aktionstheater PAN.OPTIKUM initiiert und geleitet wurde. Es war ein Großes Kooperationsprojekt mit insgesamt zehn Partnern und als Teil des Creative Europe Programms von der Europäischen Union kofinanziert.
Eines der Ergebnisse war ein neues internationales Ensemble, das sich aus 30 Teilnehmer*innen, der von den Partnern initiierten Site Specifc – Inszenierungen in den Jahren 2015-2017 zusammensetzte.
In der ersten Projektphase wurden bei Festivals der zehn Partner in acht europäischen Ländern Performances im öffentlichen Raum kreiert, die immer speziell auf den jeweiligen Ort mit seiner Geschichte, Lage oder sonstigen Besonderheit entwickelt werden.
Zwischen 15 und 40 junge Erwachsene aus der jeweiligen Stadt erarbeiteten mit dem künstlerischen verantwortlichen Team in ca. zwei Wochen eine Aufführung, und präsentierten sie dann im Rahmen eines Festivals oder besonderen Rahmenprogramms. Die Ausdruckssprache der Produktionen war neben den für dieses Genre typischen Formen (wie Artistik und Schauspiel) vor allem Hip Hop, und Rap, (Poetry Slam).
Jeweils bis zu drei Teilnehmer*innen aus den zehn Partnerstädten wurden ausgewählt und für Juni/Juli 2017 zu einer intensiven Produktionsphase nach Freiburg eingeladen.
Im Theaterproduktionszentrum in der Lokhalle wurde dann eine großangelegte Platzinszenierung für mehrere tausend Zuschauer entwickelt, die am 28. Juli 2017 unter dem Titel CROSSING LINES Premiere hatte und anschließend zu allen weiteren Partner reiste.
Die Partner waren:
Pikene på Broen, Kirkenes/N,
Temudas Festival, Las Pamas de Gran Canaria/E,
Bytomskiego Centrum Kultury, Bytom/PL,
Teatrul National „Radu Stanca“ Sibiu/RO,
Tête-à-Tête Strassentheaterfestival, Rastatt/DE,
Corn Exchange Trust, Newbury/UK,
Passage Festival, Helsingør/DK,
Creative foundation, Folkestone/UK
und das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau/DE.
Eine weitere künstlerische Kooperation mit Rapucation aus Berlin.
HIER finden sich mehr Informationen über die Produktion: CROSSING LINES.
Fotos der CROSSING LINES – Produktion
finden sich auf unseren Flickr und Picdrop Seiten und auf der Facebook-Projektseite: Power of Diversity sowie der Facebookseite des Aktionstheater PAN.OPTIKUM
Power of Diversity beim TEDx Talk in Freiburg
Am 8. Dezember 2018 wurde das POD-Projekt beim TEDx Talk in Freiburg präsentiert werden. Sieben Teilnehmer des Projekts gaben einen kurzen Einblick. Hier gehts zur TEDx Seite der Veranstaltung. Zum Video der Veranstaltung geht es HIER.
Power of Diversity…das Buch zum Projekt
Am 27. September fand in Kooperation mit der Freiburger Buchhandlung ROMBACH die Präsentation des Buchs zum Projekt in unserem Produktionszentrum in der Lokhalle in Freiburg statt.
HIER einige Bilder der Veranstaltung
HIER direkt beim Verlag Theater der Zeit bestellen
jetzt auch als ebook
Die nachfolgend aufgeführten Einzelprojekte geben einen groben Überblick der ersten Projektphase (von Dez. 2015 – Jun 2017):
Am Samstag 10. Juni 2017 wurde Folkestone/UK zur Bühne einer Theateraufführung. Die site-specific-Inszenierung, inspiriert durch Oscar Wildes phantastischer Kurzgeschichte “The Fisherman and his Soul“ führte das zahlreiche Publikum durch die Old High Street, einem traditionsreichen Sträßchen des historischen Stadtkerns. Dabei wurden Cafés, Restaurants, Geschäfte und Wohnungen zur Bühne dieses Stücks, das Publikum folgte dem jungen Fischer auf seiner Reise in die fremde Welt des Wassers. Oskar Wilde kehrte das Märchen der kleine Seejungfrau um. Bei ihm verliebt sich ein Mensch und folgt dem geliebten Wasserwesen in die Tiefe See.
Hierzu muss er sich von seiner menschlichen Seele trennen, die ihn immer wieder ruft und versucht auf das feste sichere Land zu locken. Er verlässt das Meer dann tatsächlich um eine junge Tänzerin mit nackten Füßen zu sehen.
Verzweifelt kehrt er zum Meer zurück, doch seine Liebe stirbt und er lässt sich vom Meer in die Tiefe ziehen.
Die Inszenierung stellt sich den Fragen nach der Sehnsucht, nach Freiheit und dem zutiefst menschlichen Gefühl doch von Bekanntem, Heimatlichem angezogen zu sein.
Mit dieser Inszenierung endete der erste Teil des Gesamtprojekts. Am Sonntag 18. Juni reisten alle ausgewählten Artisten der europäischen Partnerstädte für die Arbeit an der großen zentralen Platzinszenierung nach Freiburg.
Wo kommen wir her, und wo gehen wir am Ende unserer Reise hin? In Deventer nahmen Jugendliche das Publikum mit auf ein spannendes Abenteuer voller überraschender Momente, ungeahnter Wendungen und merkwürdiger Charaktere. Die Zuschauer wurden dabei in zwei Gruppen aufgeteilt, die nacheinander durch die verschiedenen Stationen des Stücks geführt wurden. Düstere Clowns stellten philosophische Fragen, eine Hexe verteilte ihren Zaubertrank und zum Schluss lösten sich in einer Projektion die Gebäude Deventers im Sternenhimmel auf. Ein Stück das zum Nachdenken anregte – nicht zuletzt, weil die Zuschauer gemeinsam ein Rätsel lösen mussten, um das aus einer Tanzchoreographie bestehende Finale sehen zu dürfen.
HOCHWASSERZUKUNFT war der Titel des Freiburger Projektteils unter dem sich über 20 Jugendliche aus Freiburg sowie aus Syrien, Irak, Iran und Afghanistan über eine Zeitraum von mehren Monaten regelmäßig getroffen hatten.
In dem Stück begegnen sich Jugendliche nachts in einem Freibad, in das sie verbotenerweise eingestiegen sind und träumen in zehn Einzelepisoden wie ihr Leben wohl in 20 Jahren sein wird. Sabine Choucair aus dem Libanon begleitete das Regieteam um Sigrun Fritsch während des gesamten Projekts und eröffnete den Abend mit ihren Whispered Tales, Geschichten aus dem Libanon sowie Flüchtlingslagern aus dem nahen Osten und dem östlichen Mittelmeer.
Die ehemalige Militärbasis Greenham Common wurde zur Bühne für eine Performance, bei der das Publikum durch eine post-apokalyptische Landschaft, voller seltsamer Kreaturen und geheimnisvoller Ereignisse, geführt wurde. Das Thema, der von dem Roman Picknick am Wegesrand der Brüder Arkadi und Boris Strugatsky und Andrei Tarkovskis bahnbrechenden Science-Fiction Film Stalker inspirierten Performance, war die Beschäftigung des Menschen mit seinen tiefsten inneren Wünschen. 70 Besucher konnten sich auf diese abenteuerliche, 90-minütige Nachtwanderung begeben.
Video der Aufführung
Diese Adaption von Susan Sontags Theaterstück Die Frau vom Meer wurde in und um das Schloss Marienlyst in Helsingør von acht dänischen Darsteller_Innen aufgeführt. Das Publikum von ca. 600 Leuten wurde in zwei Gruppen aufgeteilt, die beide Teile des Stückes nacheinander sahen, wobei ein Teil der Performance im Inneren des Schlosses gespielt wurde, während der andere draußen stattfand. Die Aufführung gipfelte in einem furiosen Finale im Schlossgarten.
Inspiriert durch den kanarischen Mythos der sagenumwobenen Insel San Borondón und eine Kurzgeschichte des portugiesischen Autors José Saramango sowie literarische Fragmente von Pablo Neruda and Ernesto Cardenal, thematisierte das Stück die Beziehung von Mensch und Natur und die innere Suche nach dem Selbst. Aufgeführt in der historischen Kulisse der Altstadt von Las Palmas während des Temudas Festivals 2016, sah ein Publikum von über 1000 Besuchern die Performance, die auf den Stufen der Catedral de Santa Ana endete.
Der Nicolai-Friedhof in Görlitz wurde zur Spielfläche zweier ganz besonderer Theaterabende während des VIATHEA Festivals 2016. Über 20 junge Menschen aus Görlitz und Umgebung mit unterschiedlichen Nationalitäten (u.a. Afghanistan, Iran, Eritrea, Syrien, Marokko, Polen und Deutschland) bewegten das Publikum in ihrem Stück über Hoffnung und Lebensträume.
Während des Sibiu-Theaterfestivals 2016 führten die 20 Tänzer_innen und Rapper aus Sibiu ihr Publikum auf einen Theaterparcour durch den historisch bedeutsamen Astra Park. Displaced dynamics, so der Titel dieser Site Specific Produktion endete in einem beeindruckenden RAP-Finale hoch oben in den Bäumen des Parks.
Nächste Projektstation war Bytom, Polen. Im Rahmen des Festivals Teatromania wurde der gesamte Bahnhof der Stadt zur Bühne. Über 40 Jugendliche und junge Erwachsene zeigten in einem völlig überfüllten Bahnof einem begeisterten Publikum ihre Produktion TRANSIT. Zum Video
Am 11. Februar 2016 hatte das Crossing Lines Projekt in Kirkenes, Norwegen, Premiere. Im Rahmen des Barentsspektakels 2016, veranstaltet vom Kulturbüro Pikene Pa Broen, präsentierten 16 junge Erwachsene aus Kirkenes und Murmansk eine Produktion mit dem Titel „Antropozän“, die sie mit dem Team von RAPUCATION und PAN.OPTIKUM in den zwei Wochen zuvor erarbeitet hatten.
04. – 06. Dezember2015
03. – 11. Februar 2016
22. Februar 2018
07. – 09. April 2016
12. – 21. Mai 2016
19. Mai 2018
14. – 16. April 2016
08. – 19. Juni 2016
15. Juni 2018
15. – 17. Januar 2016
28. Juni – 09. Juli 2016
30. Juni 2018
31. März – 02. April 2016
13. – 24. Juli 2016
20. Juli 2018
27. – 29. Mai 2016
27. Juli – 06. August 2016
05. August 2017
23. – 25. Mai 2016
17. – 27. August 2016
12. August 2017
16. – 22. Oktober 2016
06. – 12. November 2016
19. – 25. Februar 2017
19. Juni – 29. Juli 2017
24. – 26. März 2017
01. – 10. Juni 2017
09. Juni 2018
09. – 11. April 2017
03. – 13. Mai 2017
02. Juni 2018
23. Oktober 2015
bis
30. August 2018
Fotos und Videoschnitt:
Jennifer Rohrbacher
Kameras der CROSSING LINES Produktion:
MWS Media: Phil Whitesowie
Jannik Lingenwald, Raffael Bender